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Neujahrsempfang der Stadt Alzenau (5)
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Neujahrsansprache von Bürgermeister Dr. Alexander Legler am 1. Januar 2017

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine geschätzten Damen und Herren,

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an! Mit 66 Jahren da hat man Spaß daran! Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss! Mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss!“, lautet der bekannte Refrain des gleichnamigen Songs aus dem Jahr 1977, den wir soeben in einem Medley aus weiteren Titeln von Udo Jürgens gehört haben, dargeboten vom Musikverein „Concordia Michelbach“ unter der Leitung von Landesmusikdirektor Karsten Meier, den ich Sie ebenso herzlich begrüße wie Sie, liebe Musikerinnen und Musiker! Herzlichen Dank für die musikalische Eröffnung des neuen Jahres, in dem auch das traditionelle Palmsonntagskonzert der „Concordia“ nicht fehlen darf, das uns am 9. April 2017 erwartet und zu dem ich Sie alle, verehrte Gäste, schon heute herzlich einlade! Lassen Sie sich auch zu diesem Anlass von der „Concordia Michelbach“ verzaubern, die nicht nur heute Abend mit ihrem Können begeistert, sondern auch bereits die Bayerische Staatsregierung erfreut hat.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit großer Begeisterung über Ihr erneut so zahlreiches Erscheinen, das ich jedes Jahr als große Wertschätzung gegenüber Ihrer Heimatstadt erachte, heiße ich Sie alle auch namens des Stadtrates und meiner Mannschaft herzlich willkommen und freue mich, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind!

Per Beschluss gefolgt ist auch der Marktgemeinderat Alzenau dem am 16. Februar 1951 unter Vorsitz von Bürgermeister Michel Antoni eingebrachten Vorschlag, „im Hinblick auf die Eigenschaft als Kreisstadt und den städtischen Charakter der Marktgemeinde (…), beim Staatsministerium des Inneren einen Antrag auf Verleihung der Stadtbezeichnung in Vorlage zu bringen“, so die Formulierung im damaligen Sitzungsprotokoll. Das war vor 66 Jahren!

„Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss! Mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss!“ Und nicht nur heute Abend ist „noch lang noch nicht Schluss“, schließlich wollen wir im Anschluss noch beisammen bleiben und das leben und erleben, was uns in unserer Stadt in hohem Maße auszeichnet: Das hervorragende Miteinander, das wiederum zurückgeht auf das große und vielfältige Engagement all derer, die sich bei uns immer wieder neu und zum Teil sogar schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren in Vereinen und Verbänden, als Feldgeschworene, in unseren Feuerwehren, dem Roten Kreuz und im THW oder sich ebenso uneigennützig einbringen in den zahlreichen Initiativen, die selten in die Öffentlichkeit treten, dafür nicht minder unerlässlich sind. Oder diejenigen, die in Initiativen tätig sind, die sich zur gezielten Arbeit zusammenfinden. Ich denke hierbei z. B. an die vielen Helfer, die sich auch bei uns der Menschen annehmen, die Schutz und Zuflucht suchen oder an diejenigen, die derzeit Alzenaus Weg zur „Fair Trade-Stadt“ begleiten.

Verbunden mit meinen ausdrücklichen Dank für ihren unverzichtbaren Einsatz, begrüße ich sehr herzlich Sie alle, die Sie sich in unserer Stadt ehrenamtlich engagieren und auf diese Weise das Leben vor Ort beispielhaft mit Wärme erfüllen, prägen und bereichern.

Mit einem Ehrenamtsempfang am 23. April 2017 wollen wir Ihnen Dank sagen und damit zugleich unsere Anerkennung und Wertschätzung für Ihr Engagement zum Ausdruck bringen. Zugleich bietet der Empfang eine hervorragende Gelegenheit, besondere Verdienste im Ehrenamt auch besonders zu würdigen!

Und damit Sie, als ganz besondere Menschen! Schön, dass es Sie gibt! Sie haben sich den französischen Erzähler Guy Maupassant zu Eigen gemacht, wenn er feststellt: „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen“ und halten es zugleich mit der britischen Schriftstellerin Daphne du Maurier, wenn sie sagt: „Ein freundliches Wort kostet nichts und dennoch ist es das Schönste aller Geschenke.“ Sie alle sind ein Geschenk für unsere örtliche Gemeinschaft. Bleiben Sie dem Ehrenamt und uns allen, die wir von Ihrer Tätigkeit profitieren dürfen, erhalten und stecken sie andere an, Ihnen gleichzutun, damit auch im Ehrenamt „noch lange noch nicht Schluss ist!“.

Schluss hingegen - und das bedaure nicht nur ich von ganzem Herzen - wird es ab November sein mit dem segensreichen Wirken der Pallotiner in Kälberau, die uns nach 62 Jahren verlassen werden. Und auch Dekan Jan Kölbel, der am 29. Januar 2017 seinen letzten Gottesdienst als Pfarrer in Alzenau feiert, verlässt uns nach 17 Jahren und bricht auf nach Miltenberg, was wir ebenso sehr bedauern.

Verehrter Herr Dekan, lieber Jan, für die gesamte Geistlichkeit unserer Stadt begrüße ich Dich gemeinsam mit Deinem Mitbruder Pfarrer Johannes Oeters von der Evangelischen Kirchengemeinde, die im Lutherjahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiern kann und sage Euch von Herzen Dank für eine vorbildliche Ökumene und das große Engagement unserer Kirchengemeinden mit all ihren wertvollen Akteuren.

In meinen Dank schließe ich ausdrücklich mit ein die islamische Glaubensgemeinschaft vor Ort und damit den Moscheeverein Alzenau, der 2016 auf sein 40-jähriges Bestehen blicken konnte.

„Noch lange noch nicht Schluss“ ist mit der Sanierung unserer Burg, jedenfalls was die Burgmauer anbelangt, wohingegen seit letztem Jahr April auf unser Drängen und mit Unterstützung des Haushaltsauschussvorsitzenden im Bayerischen Landtag, unserem Stimmkreis- und Landtagsabgeordneten Peter Winter, der Pallas nun auch in seinem Inneren in neuem Glanz, mit neuer Technik erstrahlt, wofür die von ihm initiierte Kabinettssitzung der Bayerischen Staatsregierung am 5. Juli 2016 auf unserer Burg sicher kein Nachteil gewesen ist.

Ihm, der heute dienstlich verhindert ist, danke ich herzlich für seine Unterstützung auch bei diesem Anliegen, dessen Gegenwert sich auf immerhin rund 250.000 Euro beziffert. Nicht miteingerechnet die bislang erfolgten und noch ausstehenden Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auch in den Räumen der Gerichtsbarkeit, für die ich herzlich begrüße Herrn Amtsgerichtsdirektor a. D. Peter Meiler sowie Herrn Staatsanwalt, als Gruppenleiter, Dr. Marco Schmitt.

Nicht nur mit der Sanierung unserer Burg ist also „noch lange noch nicht Schluss!“. Jedes Jahr zum 1. Januar findet nämlich folgende Tatsache aufs Neue ihre Fortsetzung: Die attraktive Weiterentwicklung unserer Stadt und damit das Anpacken neuer Herausforderungen und Aufgaben, von denen unzählige bereits in der Vergangenheit erfolgreich gemeistert werden konnten und die wir auch in diesem Jahr erfolgreich bewältigen werden. Warum?

Weil es bei uns immer wieder engagierte Mitbürger, Unternehmer und Mitarbeiter von Behörden und Einrichtungen gibt, die sich in besonderem Maße einbringen und damit an der erfolgreichen Weiterentwicklung unserer Stadt beteiligt sind und zugleich ihr Bild positiv prägen, wofür ich Ihnen herzlich danke.

Für alle Behörden und Einrichtungen, für die ich beispielhaft das Landratsamt Aschaffenburg sowie insbesondere das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau und Seniorenwohnen nennen möchte, in denen die Mitarbeiterschaft Hervorragendes leistet, möchte ich stellvertretend willkommen heißen unseren Landrat, Prof. Dr. Ulrich Reuter.

Sehr geehrter Herr Landrat, ich danke Ihnen herzlich für die immer wieder exzellente Zusammenarbeit, auch mit dem Kreistag und ihrer Verwaltung, und begrüße Sie ebenso herzlich wie meinen Bürgermeisterkollegen Winfried Bruder aus Karlstein sowie unsere Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz, die Du, liebe Andrea entscheidend - und nicht nur dafür sei Dir von Herzen gedankt - mit dafür gesorgt hast, dass das THW in diesem Jahr für sein neues Domizil gegenüber der Gärtnerei Engelhardt wird Spatenstich feiern können, was nicht nur wir sehr begrüßen.

Begrüßt wurde seinerzeit, und damit vor 66 Jahren, auch eines, nämlich die Entscheidung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 23. Juli 1951 der damaligen Marktgemeinde Alzenau die Bezeichnung „Stadt“ zu verleihen.

Die Umstände, die 550 Jahre nach der durch Kaiser Ruprecht vollzogenen ersten Stadtrechteverleihung dieser neuerlichen Stadterhebung vorausgegangen sind, schildert uns ein Beitrag unseres Ehrenbürgers Walter Scharwies, der Geschichte immer wieder auch unvergleichlich unterhaltsam darzustellen weiß, wenn auch die folgenden Zeilen dann doch eher sachlich anmuten: „Am 4. Juni 1951 stellt Dr. Robert Adam, Ministerialdirigent im Staatsministerium des Inneren (…) fest: Der Bürgermeister (…) hat mich gebeten - da ich einmal 1½ Jahre Bezirksamtmann in Alzenau war -, den Antrag der Marktgemeinde Alzenau zur Erhebung zur Stadt zu befürworten. Ich war nach etwa 24 Jahren vor zwei Jahren einmal dort und war höchst erstaunt, wie sehr sich die Gemeinde gehoben hat. Sie gehört ja zum Industriesektor Hanau-Frankfurt-Offenbach und blickt wirtschaftlich absolut westwärts. Es ist eine Art Württemberg in Bayern insofern, als Industrie und Landwirtschaft aufs glücklichste gemischt sind. Auch historisch spricht ja sehr viel für die Erhebung zur Stadt.“

Eine Stadt, meine sehr geehrten Damen und Herren, für die mein geschätzter Amtsvorgänger 12 Jahre höchst erfolgreich Verantwortung getragen hat und den ich Dich, lieber Walter, gemeinsam mit Deiner lieben Gattin Irene, besonders herzlich begrüße wie ich auch unsere Ehrenbürgerin Irene Treffert von Herzen willkommen heiße!

Lieber Walter, mit meinem Willkommensgruß verbinde ich meinen ausdrücklichen Dank für Deine Unterstützung, auch dafür, dass Du uns in unserer niederländischen Partnerstadt Sint-Oedenrode vertreten hast, die ab heute in ihrer kommunalen Selbstständigkeit nicht mehr existiert, sondern künftig Teil der neuen rund 80.000 Einwohner umfassenden Gebietskörperschaft Meierijstad ist und deren bisheriger Bürgermeister, unser Freund Peter Mass, aus diesem Anlass nach 13 Jahren als Bürgermeister verabschiedet und zum Ehrenbürger ernannt worden ist.

Dass ich stets auf Dich zählen kann, lieber Walter, ist auch Ausdruck Deiner regelmäßig spürbaren Leidenschaft für Deine Heimatstadt, die wir Dir und Roland Albert, den ich ebenfalls herzlich begrüße, das Gemeinschaftsereignis schlechthin, die Bayerische Gartenschau, zu verdanken haben, deren positive Auswirkungen auch im vergangenen Jahr wieder zu spüren waren und das nicht nur wegen der zahlreichen Veranstaltungen, die wir auf ebenso vielfältige Weise fortsetzen wollen.

Gemeinschaft erleben wollen wir somit auch im neuen Jahr, für das ich Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, auch im Namen des Stadtrates von ganzem Herzen vor allem eines wünsche: Gesundheit und persönliches Wohlergehen!

Ihnen und uns allen wünsche ich zudem ein neues Jahr, das geprägt sein möge von Solidarität, von gegenseitiger Wertschätzung und Achtung, aber auch von Dankbarkeit und Zufriedenheit darüber, dass wir in einem Land leben dürfen, dass uns Frieden und Freiheit, Wohlstand und Sicherheit bietet.

Daran werden auch die widerwärtigen islamistischen Terroranschläge nichts ändern, die, - zuletzt der besonders grausame und niederträchtige Anschlag in Berlin -, auch unser Land heimgesucht haben.

Wohlwissend, dass es nirgends absolute Sicherheit geben kann, dürfen wir uns unser Leben auch künftig nicht von Terroristen diktieren lassen. Bundeskanzlerin Merkel führt hierzu in ihrer Neujahrsansprache zutreffend aus: „Indem wir unserem Leben und unserer Arbeit nachgehen, sagen wir den Terroristen: Sie sind Mörder voller Hass, aber wie wir leben und leben wollen, das bestimmen nicht Sie. Wir sind frei, mitmenschlich, offen.“ Und wir dürfen auch weiterhin auf die Sicherheitsbehörden unseres Landes vertrauen, gerade unserer Polizei, der ich v. a. auch für Ihre Arbeit vor Ort und in der Region von Herzen danken möchte.

Sie alle verdienen unseren höchsten Respekt für ihren täglichen Dienst zu unser aller Schutz und Sicherheit. Auf das wir auch in unserer Stadt und darüber hinaus stets verschont bleiben mögen von Unfriede, Schrecken und Terror!

Nicht verschont bleiben mögen wir hingegen weiterhin von Menschen, die in unserer Stadt mit dafür sorgen, dass wir auf ein hohes Maß an Lebensqualität blicken dürfen, die 1951 wie folgt beschrieben wurde, entnommen dem Anhang zur damals von Innenminister Dr. Wilhelm Hoegner unterzeichneten Stadterhebungsurkunde: „Die Straßen des Ortes sind gut gepflegt; die Hauptstraßen und fast alle Nebenstraßen tragen Kleinpflaster oder Asphalt. Die in den Jahren 1948/49 mit erheblichen Kosten erweiterte Wasserleitung ist auf lange Sicht in der Lage, alle Ansprüche zu befriedigen. Die öffentliche Müllabfuhr ist eingeführt. Alzenau liegt an der Kahlgrund-Eisenbahn. Die Kreissparkasse, das Notariat, 2 Banken, Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte und Architekten, sowie 281 handwerkliche und Handelsbetriebe stehen den Ortsansässigen und der Bevölkerung der Nachbarorte zur Verfügung.“

Das also war zur damaligen Zeit mit Ausdruck hoher Lebensqualität, die wir nach wie vor schätzen und bei uns vorfinden, wenngleich heute in einem deutlich gestiegenen Umfang.

Ganz wesentlich zur Lebensqualität mit beitragen die bei uns ansässigen Unternehmen mit ihren Entscheidungsträgern und Belegschaften, denen ich herzlich Dank sage für ihr Engagement. Denn auch ein wohnortnaher Arbeitsplatz ist Lebensqualität. Unsere Betriebe sorgen mit für rund 10.000 solcher Arbeitsplätze, sie sorgen mit für eine erfreulich niedrige Arbeitslosenquote von 2,7 % (Stand: November 2016) sowie mit rund 9,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer in 2016 für unverzichtbare Einnahmen, die es erlauben, Alzenau weiter attraktiv zu gestalten. Für Sie alle begrüße ich herzlich den IHK-Ehrenpräsidenten Horst Michaels.

„Nach dem Krieg“, so heißt es 1951 aus dem Innenministerium, „hat sich Alzenau mit Erfolg bemüht, eine Reihe von mittleren Industriebetrieben anzusiedeln.“

Diese Bemühungen werden bis heute und darüber hinaus erfolgreich fortgesetzt, so dass ich für 2017 mit großer Freude über folgende Neuansiedelungen berichten kann, die in diesem Jahr auf dem RWE-Areal Spatenstich feiern wollen mit der Folge von insgesamt rund 125 Arbeitsplätzen: BMW Arnold aus Kahl zieht ebenso um, wie die Firma IBG Hydro Tech GmbH aus Büdingen mit ihren rund 100 Mitarbeitern, die als namhafter Komplettanbieter für die Lieferung von Geräten zur Kanalsanierung tätig ist, u.a. die hierfür erforderlichen Maschinen und Roboter herstellt. Zudem plant ein Betrieb aus der Medizintechnikbranche mit 25 Mitarbeitern an anderer Stelle spätestens 2018 bei uns ansässig zu werden, weitere Ansiedelungsgespräche sind am Laufen. Zudem wird ein Alzenauer Unternehmen neue Räume beziehen und dafür ein eigenes Gebäude errichten.

Die Firma Gottfried Schmidt aus Kleinostheim hat am Standort Alzenau rund 11 Millionen investiert und wird im Sommer mit zunächst 40 Mitarbeitern starten. An den Start gehen wird auch die Firma Sanowell GmbH aus Mömbris, die u.a. Geräte für „echte Schmerzen“ herstellen und im Gebäude der Firma Mystim tätig sein wird, die ihrerseits schon 2016 ihren Betrieb aufgenommen hat und immer wieder ob ihrer für „besondere Schmerzen“ vorgesehenen Produkte (Sexartikel) auch für unterhaltsame Schlagzeilen sorgt.

Für positive Schlagzeilen gesorgt haben auch die Erweiterung der Firma B+S in Alzenau Süd sowie die Eröffnung des Technikums der Firma UIC in Hörstein. In Alzenau-Nord eröffneten die Firmen VanDeBord und Algum und es kam zur Gründung der VDE Renewables GmbH, die ihren Standort in Alzenau weiter auszubauen plant in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für „Solare Energiesysteme“ in Freiburg.

Dank des großen Engagements der Fraunhofer Projektgruppe IWKS konnten wir uns seit 2011 sehr rasch als anerkannter Forschungs- und Wissenschafts-Standort etablieren. Die Erfolgsgeschichte von Fraunhofer zeigt sich sehr deutlich daran, dass wir dieses Jahr Spatenstich feiern können für den dann beginnenden Neubau für ein Institutsgebäude, das mit einer Gesamtinvestition von rund 31 Millionen Euro verbunden ist.

Derzeit arbeiten bei Fraunhofer rund 50 Frauen und Männer, für die ich stellvertretend sehr herzlich begrüße, Sie, lieber Prof. Sextl, in ihrer Eigenschaft als Leiter des ISC Mutterinstituts in Würzburg.

Für Fraunhofer in Alzenau war auch 2016 wieder ein sehr erfolgreiches Jahr. So ist es uns gemeinsam mit Landrat und Peter Winter gelungen, die Regionalstelle Untermain des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern mit Sitz in Augsburg am IWKS anzusiedeln. Und aufgrund eines ihrer exzellenten Mitarbeiter wurde das IWKS vor wenigen Wochen in Ingolstadt mit dem renommierten Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung für die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zum Recycling ausgemusterter Solarzellen ausgezeichnet.

Den Bogen von der Forschung zur Lehre an der Hochschule Aschaffenburg schlägt unsere Stiftungsprofessorin Frau Prof. Dr. Gesa Beck, die ich ebenso herzlich willkommen heiße wie ihren Präsidenten, Prof. Dr. Wilfried Diwischek.

Meine sehr geehrte Damen und Herren, am 13. Juni 1951 schreibt Ministerialrat Vetter zum Antrag auf Stadterhebung: „Die Bezeichnung ‚Stadt‘ wird nur solchen Gemeinden verliehen, die nach Struktur, Siedlungsform, baulicher Gestaltung (Ortsbild) und anderen die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Eigenart der örtlichen Gemeinschaft bestimmenden Merkmale tatsächlich städtisches Gepräge haben.“

Dieses städtische Gepräge wird bis heute, und das schon über Jahrzehnte, auch mit Unterstützung der Städtebauförderung engagiert weiterentwickelt. Insbesondere das in den 80er Jahren u.a. mit Marktplatz und Stadtbibliothek Erreichte gilt es, stetig anzupassen, gerade um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zeitgemäß attraktiv zu halten. Denn Frequenz im öffentlichen Raum findet nicht zuletzt dort statt, wo sich Menschen wohlfühlen, wovon wiederum Einzelhandel und Gastronomie profitieren.

Das wiederum erfordert städtebauliche Maßnahmen, die wir in diesem Jahr abschließen werden, z. B. die nach 30 Jahren und im letzten Jahr begonnene Neugestaltung des Friedberger Gäßchens und der Burgstraße mit neuem Pflaster, mehr Grün, Helligkeit und weiteren Sitzgelegenheiten.

Anpacken wollen wir die Umgestaltung unserer Bibliothek, u.a. mit Öffnung zum Friedberger Gäßchen und Einbeziehung der Musikschule, die in diesem Jahre 30 Jahre alt wird, um auch damit weiteres Leben in die Innenstadt zubringen, wie es Einzelhandel und Gastronomie sehr engagiert und erfolgreich praktizieren, wofür ich herzlich danke und stellvertretend für alle Einzelhändler und Gastronomen möchte ich begrüßen die Vorsitzenden der GHG Christine Stein und Marion Münch. Zugleich sage ich ausdrücklichen Dank an Elfi Ritter und das Ehepaar Kohl, die uns über Jahrzehnte ein reiches Angebot an Uhren und Schmuck bzw. Schuhen beschert haben und nun in den wohlverdienten Ruhestand treten.

„Die fortschrittliche und aufstrebende Gemeinde hatte in den letzten Jahren eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen.“ heißt es 1951 aus dem Innenministerium. Und schon damals galt, um es mit Georg Wilhelm Exler auszudrücken: „Zukunft wird in der Gegenwart gestaltet“.

Und das gilt im Rückblick auf 2016 ebenso wie in Anbetracht der in diesem Jahr nicht minder umfangreichen Baumaßnahmen, insbesondere in den Bereichen Bildung und Betreuung, im Wohnungsbau sowie zur Sanierung von Brücken.

Voraussichtlich im Herbst wollen wir mit dem Neubau der kirchlichen Kindertagesstätte in Hörstein beginnen, für die Kosten von rund 3,3 Millionen Euro veranschlagt sind und an denen sich die Kirche ob ihrer Trägerschaft mit rund 800.000 Euro beteiligen wird. Weitere Maßnahmen stehen an, z. B. die Neugestaltung der Außenspielbereiche der Erich Kästner Grundschule für rund 250.000 Euro, des Integrativen Kindergartens für 90.000 Euro sowie der Kindertagesstätte in Michelbach für rund 200.000 Euro, davon trägt die Kirche rund 70.000 Euro.

Abgeschlossen werden konnte der Neubau des Kinderplanschbeckens im Waldschwimmbad für 635.000 Euro. Die Barrierefreiheit in unserer Stadt werden wir in Zusammenarbeit mit den Betroffenen weiter optimieren. Und zur weiteren Innenstadtentwicklung arbeiten wir sehr konkret mit an einer Bebauung des Areals zwischen Notar und ZOB wie wir auch weiter eine Neugestaltung im Umfeld der ehemaligen Volksbank mit herbeiführen wollen, insbesondere nachdem gegenüber bereits ein sehr ansprechendes Gebäude entstanden ist.

Der Bau der Rechtsabbiegerspur von der Burgstraße auf die Staatsstraße St 2305 steht an, ebenso die Erneuerung bzw. Sanierung von Entengassen- und Burgsteg, die beide mit jeweils rund 250.000 Euro zu Buche schlagen. Das Vorhaben „Alte Schule“ in Kälberau wird weiter vorangetrieben, so dass die Umsetzung der Maßnahme mit einem Volumen von voraussichtlich 2 Millionen Euro 2018 beginnen könnte.

An Investitionen im Bereich Bildung und Betreuung konnten 2016 abgeschlossen werden der rund 210.000 Euro teure Anbau an die Städtische Kindertagesstätte „An der Kahlaue“ in Kälberau sowie der vor Weihnachten eröffnete Neubau des Hortes an der Grundschule am Weinberg in Michelbach für rund 1,5 Millionen Euro. Und ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Mitarbeitern in den Kindertagesstätten und Horteinrichtungen sowie in all unseren Schulen für ihre ganz hervorragende Arbeit bedanken und begrüße für sie alle die Rektorin unserer Karl-Amberg-Mittelschule Janina Olszewski.

Schließlich wurde nach rund 2 ½ Jahren Bauzeit die 1,3 km lange Straßen- und Kanalbaumaßnahme in Albstadt fertig gestellt mit Gesamtkosten inkl. Gehwege, Beleuchtung und Versorgungsleistungen von rund 5,2 Millionen Euro. Diesbezüglich danke ich ausdrücklich der Firma Kunkel und dem Staatlichen Bauamt für die reibungslose Bauabwicklung sowie insbesondere allen Anliegern der Baustelle und Umleitungsstrecken für Ihr Verständnis.

In diesem Jahr folgen nur noch die Aufbringung der in Teilen fehlenden Feindecke mit lärmminderndem Asphalt und die, soweit durchgängig möglich, Beschilderung der Ortsdurchfahrt mit 30 km/h. Die Gestaltung des Dalbergplatzes muss auf 2018 verschoben werden, da erst dann, entgegen ursprünglicher Aussagen, der Städtebauförderung die hierfür auch notwendigen staatlichen Mittel bereitstehen.

Hingegen werden wir die Umstellung auf LED-Beleuchtung abschließen und damit einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch kommt die Optimierung der Internetversorgung auf 50 Mbit zum Abschluss, in Hörstein noch im ersten Quartal und bis Herbst, so die Telekom, das restliche Stadtgebiet, wozu die Stadt rund 400.000 Euro an Eigenmitteln bereitstellen muss. Freies W-LAN gibt es ab März 2017 auf dem Marktplatz, in der Gaststätte „Alten Post“ und der Bibliothek. Davon abgesehen wurden 2016 450 Meter Bordsteine sowie 5.200 qm Straßen und Gehwege saniert.

Verehrte Gäste, Sie hören, die Aufgaben sind umfangreich wie es bereits vor langer Zeit nicht anders war. Ein Beleg hierfür liefert uns das Protokollbuch der Gemeinde Alzenau aus dem Jahr 1682, aus dem Walter Scharwies über die Aufgaben vor 335 Jahren u. a. berichtet: „Wege und Stege müssen instand gehalten, die Wasserversorgung gesichert und Feuerschutzmaßnahmen ergriffen werden.“

Um all unsere Aufgaben erfüllen zu können, die mit dazu beitragen, um uns auch in Zukunft unser positives Image und die hohe Lebensqualität zu erhalten, braucht es selbstverständlich auch Geld. Der Gesamthaushalt umfasst ein Volumen von rund 72,5 Millionen Euro, davon knapp 17 Millionen Euro Vermögen erhöhende Investitionen.

Unser aller Gesamtvermögen beläuft sich auf aktuell rund 234,4 Millionen Euro bei 17,7 Millionen Euro Darlehen der Stadt zzgl. reiner Verbindlichkeiten der Stadtwerke von rund 3 Millionen Euro, die seit 2011 rund 19 Millionen Euro in die Erneuerung unseres 144 km langen Kanalnetzes investiert haben. Seit 2010 wurden zudem rund 16 Millionen Euro in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen investiert. Unsere Rücklagen betragen derzeit 3,8 Millionen Euro. 2016 konnten, und auch das ein Beleg für nachhaltiges Haushalten, erneut Darlehen abgebaut werden.

Weiter nicht „abgebaut“ und damit nicht zufrieden gestellt werden kann die nach wie vor ungebrochene Nachfrage nach Wohnraum, und hier sowohl nach Eigentums- und Mietwohnungen, als auch nach Baugrundstücken für Einfamilienhäuser. Warum? Weil der „freie Markt“ wie schon in den letzten Jahren kaum Grundstücke zur Verfügung stellt.

Umso dankbarer bin ich daher allen, die in den Wohnungsmarkt investieren oder uns bei der Entwicklung neuer Baugrundstücke unterstützen. Denn reflexartige Verweise auf Baulücken, die zum Erwerb nun einmal nahezu nicht zur Verfügung stehen, helfen Bauwilligen nicht weiter. Für neue Baugrundstücke gilt neben Bedarf wie bisher der Vorrang von Nachverdichtung, Arrondierung und Konversion.

Erfolgreich praktiziert wurde dies z. B. auf dem ehemaligen Lidl-Gelände, der wiederum 2016 sein neues Domizil gegenüber Edeka bezogen hat. Im Herbst erfolgt am Altstandort die Fertigstellung der geplanten 23 und bereits verkauften Hauseinheiten. Die Mietwohnungen auf dem früheren STEWA-Areal in Wasserlos sind fertiggestellt und noch im Januar ist Baubeginn für 18 Eigentumswohnungen hinter dem Rathaus.

Die Planungen zur Bebauung des Areals zwischen Hanauer Str./Poststraße und Spital werden konkret: Hier sollen entstehen fünf Gebäude à sechs Mietwohnungen sowie an der Hanauer Straße zwei Gebäude mit Wohn- und Geschäftseinheiten. Und damit ein neues ansprechendes, und mit viel Grün durchzogenes Quartier, im Zuge dessen wir uns gemeinsam mit der KVG auch dem Umfeld des angrenzenden Bahnhofes annehmen wollen mit dem Ziel seiner deutlichen Aufwertung.

In Michelbach schreiten die Planungen zum Bau von zehn Doppelhaushälften auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Huth voran und ebenfalls in Michelbach entstehen 18 Bauplätze oberhalb des Dr.-Kihn-Rings. Drei weitere sind in der Straße Am Kraßberg in Hörstein sowie sechs in der Rosengartenstraße in Albstadt auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Heilmann vorgesehen. Und schließlich sieben Bauplätze zwischen Seniorenwohnen und Kindertagesstätte, wo ebenfalls bereits eine in Teilen sehr gute Erschließung besteht.

Die Ausschreibung der Grundstücke startet im ersten Quartal. Seit Mai 2015 erreichten uns bereits an die 200 Anfragen, über 70 haben sich für künftige Baugrundstücke erfassen lassen, regelmäßig kommen Bewerbungen hinzu. Das dokumentiert nicht nur Interesse, sondern auch Handlungsdruck, um gerade jungen Menschen und Familien den Verbleib am Ort und somit im gewohnten Umfeld ebenso zu ermöglichen wie einen nicht minder wichtigen Zuzug, der auch unter dem Aspekt der künftigen Belebung und Aufrechterhaltung unserer Vereinslandschaft nicht außer Acht zu lassen ist.

Selbstverständlich nicht außer Acht lassen wollen wir die ebenso dringend notwendige Schaffung von günstigem Mietwohnraum, derzeit liegen uns hierfür 76 Anfragen nach kleinen und großen Wohnungen vor. Wir sind zuversichtlich, sehr zeitnah mit einem Grundstückseigentümer eine Einigung zu erzielen, so dass wir als Stadt dann auch umgehend in den Sozialwohnungsbau einsteigen können, wofür wir bereits Gelder in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt haben.

Verehrte Damen und Herren, neben zahlreichen Bauvorhaben profitieren wir auch von Neueröffnungen im Bereich Einzelhandel und Gastronomie, z. B. des Babyfachmarktes „Lieblingsmensch“ in Alzenau und des „El Mirador“ in der ehemals „Schönen Aussicht“ in Hörstein. Auch das führt zu einem Mehr an Lebensqualität wie die bei uns vorhandenen Möglichkeiten zur Naherholung und Freizeitgestaltung, die z. B. durch einen privat geplanten sog. „Adventure Golfplatz“ an der Kahltalmühle bereichert werden könnten.

Andere Ideen, z. B. die Idee eines Kletterturms werden ebenso weitergedacht wie die Gestaltung einer „Freizeitmeile“, die die Attraktivität unserer Stadt als Ausflugsziel gerade auch für Familien erhöhen soll. Mit dazu beitragen wird auch die im Bereich Entengassensteg anstehende Aufweitung der Kahl zur Steigerung des Erlebnisfaktors „Wasser“.

Unser Beitritt zum Projekt „Burgenlandschaft“ steigert unsere überregionale Bekanntheit im Bereich Naherholungstourismus wie auch der 2016 eingeweihte, und nicht nur von der Deutschen und Fränkischen Weinkönigin besuchte Aussichts- und Informationspunktes „Terroir-f“, der bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin sogar bundesweite Beachtung erfuhr.

Im Bereich Naherholung und Genuss profitieren wir schließlich vom Engagement derer, die unsere Landschaft pflegen und schützen und sie uns in ihrer Vielfalt erhalten, namentlich unsere Landwirte und Winzer, die Jägerschaft sowie meine Mitarbeiter in den Abteilungen Gartenbau, Umwelt und Forsten. Ihnen alle sage ich herzlichen Dank, im Besonderen unseren Weinbaubetrieben, für die ich stellvertretend begrüßen möchte unsere Weinmajestäten Victoria Rieder aus Hörstein und Katharina Huth aus Michelbach mit ihren Prinzessinnen.

Der Winzerpavillon als der wohl beliebteste wöchentliche Treffpunkt unserer Stadt wird erneut seine Pforten öffnen ebenso der Biergarten in unmittelbarer Nachbarschaft hierzu. Auf unserem Markt gibt es ab März einen Weinstand, der erste „Burgriesling“, Jahrgang 2016, ausgebaut von Jürgen Simon, reift im Fass heran. Und das Hofgut Hörstein kehrt im Laufe des Jahres von Aschaffenburg zurück nach Hause.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, unsere Gartenschauparks bieten nicht nur Raum für den Genuss von Wein und Natur. Der erfolgreiche Familientag wird wiederholt, der mit Unterstützung der Sparkasse durchgeführt wurde, für die ich mit Freude willkommen heiße ihren Vorstandsvorsitzenden Jürgen Schäfer mit seiner Gattin. Auf unsere Banken und ihre große Unterstützung auch unserer Vereine, und dafür danke ich ihnen ausdrücklich, ist Verlass.

Ebenso auf das „Casino“ und die kommenden „Filmnächte Alzenau“. Das sich als Publikumsmagnet gezeigte „Street Food Festival“ erfährt ebenfalls eine Wiederholung und ich danke allen Anwohnern, die unsere Veranstaltungen in der Innenstadt mit ihrem Verständnis und Wohlwollen unterstützen wie auch das Geschehen auf unserem Marktplatz, der im August erstmals Bühne sein wird für ein zweifaches Klassikspektakel.

Auch mit besonderen Veranstaltungen ist also „noch lange noch nicht Schluss“ und bereits 2016 durften wir solche v.a. im Rahmen unseres Bayernjubiläums erleben, an dem sich so viele Akteure beteiligt haben, sei es beim Aufritt des Bayerischen Polizeiorchesters, das dieses Jahr erneut aufspielen wird, sei es an der Historischen Grenzwanderung oder beim hessisch-bayerischen Chorfestival, wofür ich mich ebenfalls von ganzem Herzen bedanken möchte, wie auch bei Klaus Simon in seiner Rolle als Jubiläumslöwe.

Unsere Benefizrallye, die wir Dank der wiederholt großen Unterstützung von Hyundai Motorsport und erstmals auch von Mercedes Kunzmann durchführen konnten, war erneut ein voller Erfolg: Rund 50.000 Euro für Spielgeräte kamen infolge großzügiger Sponsoren zusammen. Herzlichen Dank dafür!

In diesem Jahr würde sich als Rallyestrecke die auch als „Route sixtysix“ bekannte A 66 anbieten. Wir arbeiten daran und ich bin sicher, für den guten Zweck wird uns auch dieses Jahr wieder etwas Passendes einfallen.

Passend vor allem für die Geselligkeit und unser Miteinander waren die zahlreichen Jubiläen, die 2016 anstanden: 30 Jahre Freundschaft mit Thaon-les-Vosges, 40 Jahre Caritas Sozialstation oder Goldene Jubiläen der Hörsteiner Angler, des Kneipp-Vereins, der Briefmarkensammler sowie des Reit- und Fahrverein sind nur wenige Beispiele, die ich neben dem 140-jährigen Geburtstag des Freigerichter Bundes und dem Bayernjubiläum nennen möchte.

Mit dem Empfang unserer olympischen Goldmedaillengewinnerin Svenja Huth durften wir ein besonderes Highlight erleben. Viele von uns hatten die Gelegenheit, vielleicht zum einzigen Mal, eine echte olympische Goldmedaille in der Hand halten zu dürfen. Liebe Svenja, auch wenn Du heute nicht bei uns sein kannst, wir waren damals schon sehr stolz auf Dich und sind es nach wie vor und wünschen Dir von hier aus ein auch sportlich erfolgreiches 2017!

In 2017 setzt sich der Jubiläumsreigen fort, was wiederum zugleich ein gutes Zeichen ist für eine lebendige Vereinslandschaft, worüber wir sehr froh sein dürfen. Beispielhaft für dieses Jahr sei nur hingewiesen auf jeweils 110 Jahre „TV Wasserlos“ und Gesangverein „Bavaria Michelbach“, auf 66 Jahre neue Stadtrechte und unser 45-jähriges Jubiläum mit unserer Partnergemeinde Pfaffstätten, das wir im Rahmen des „Hörsteiner Herbstes“ feiern wollen.

Gefeiert wurde selbstverständlich auch im Privaten. Insgesamt 82 Silberne, 64 Goldene sowie 20 Diamantene und 7 Eiserne Hochzeiten, somit 6.905 Jubiläums-Ehejahre bestimmten den festlichen Jahreskalender in 2016 mit. Dazu kommen 162 Eheschließungen und zahlreiche Geburtstage, z. B. der 98. der an Jahren ältesten Dame und der des mit 97 Jahren ältesten Herrn, dem ich erst vor kurzem gratulieren durfte. Herzlichen Dank an all meine Gastgeber für die erneut große Gastfreundschaft und die mir stets entgegen gebrachte Wertschätzung.

Die Frauen sind uns 18.618 Alzenauern nach wie vor mit 9.414 gegenüber 9.204 Männern auch zahlenmäßig überlegen. Zur freudigen Verstärkung unserer Stadt geboren wurden zum Stichtag 30. Dezember 2016: 148 Kinder, 2015 waren es 143 und 2014 sogar 155. Sie sorgen mit für einen Altersdurchschnitt von 44 Jahren, während auch hier die Frauen, und das muss am liebevollen Umsorgen durch uns Männer liegen, mit durchschnittlich 46 Jahren gegenüber uns Männern mit 43 Jahren im Vorteil sind. Am stärksten vertreten, nämlich mit 397 Einwohnern, ist übrigens der Geburtsjahrgang 1963.

Jedenfalls stark vertreten war die Alzenauer Bevölkerung am Samstag, den 15. September im Jahre 1951. „Die Alzenauer Schuljugend hat unterrichtsfrei und bekommt zum festlichen Anlaß aus der Stadtkasse Weck und Wurst spendiert. Für den verhinderten Innenminister überreicht an diesem Tag der unterfränkische Regierungspräsident Dr. Heinrich Kihn die Stadterhebungsurkunde an Bürgermeister Michel Antoni. Der festliche Akt bildet den Höhepunkt einer Feierstunde im Burgtheater, dem einstigen Alzenauer Kino der Familie Gleissner am Mühlweg.“

66 Jahre später wollen wir Kinogeschichte wiederholen und ein Kino ins Leben rufen. Wenngleich an anderer Stelle, nämlich im ehemaligen Gefängnis, das sich anschließend an seine Sanierung und den Ausbau zum Kino auch für Kleinkunst sowie im Erdgeschoß als Café, Bistro und Begegnungsstätte eignen wird.

Mit der Verabschiedung des Haushaltes wurden die Weichen auch dafür gestellt, insbesondere um das historische wie zentral gelegene Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf zu holen. Gemeinsam mit dem „Casino“ soll dort ein attraktives Angebot, auch an aktuellen Filmen gezeigt werden, sofern es gelingt, für den Kinobetrieb an sich einen geeigneten Betreiber zu finden. Und ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird.

Optimistisch, selbstbewusst und zuversichtlich sind wir nicht nur heute, sondern das galt bereits für die Marktgemeinde Alzenau im Jahre 51, v.a. im Hinblick auf Ihr Anliegen, Stadt werden. So hat sie zur Untermauerung ihrer Bestrebungen sich u. a. selbst beschrieben „als Kreisstadt an der Bayerisch-Hessischen Grenze“, die „unentwegt aufwärts strebt und auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Gebiet nicht nur im Landkreis Alzenau, sondern auch in den Kleinstädten des benachbarten Hessenlandes als führend gilt.“

Meine geschätzten Damen und Herren, dieser zutreffenden Aussage wollen wir auch im Jahr 2017 nicht widersprechen und damit weiterhin „unentwegt aufwärts“ streben und bei der Lebensqualität als „führend“ gelten. Das lässt sich wiederum nur erreichen, wenn wir alle beim Weiterbau unserer Stadt auch künftig an einem Strang ziehen und damit wie bisher ein offenes und engagiertes Miteinander pflegen. Darum bitte ich Sie alle auch für die Zukunft.

Weiter an einem Strang ziehen, und das heißt nicht, deswegen immer einer Meinung sein zu müssen, werden wir zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürgerschaft auch im Stadtrat, dem ich herzlich für sein Engagement danke wie ich ebenfalls ausdrücklich Dank sagen möchte meinen beiden Stellvertretern Helmut Schuhmacher und Ralph Ritter, auf die jederzeit Verlass ist und die unsere Stadt stets hervorragend repräsentieren!

Schließlich möchte ich meiner gesamten Mannschaft herzlich danken und ihnen für ihre Arbeit heute auch öffentlich höchste Anerkennung und Wertschätzung aussprechen.

Wir alle, meine Mannschaft und ich, wir verstehen uns weiterhin als Dienstleistungsbetrieb für Sie und werden auch in Zukunft unter dem Motto „Wir für Sie!“ dafür arbeiten, unsere Stadt und damit die Marke Alzenau stets in exzellentem Licht erstrahlen zu lassen. Sie können sich somit auch 2017 wieder auf uns verlassen und wir bedanken uns herzlich für das Vertrauen, das Sie uns und unserer Arbeit entgegen bringen verbunden mit Bitte, uns dieses Vertrauen auch in Zukunft zu schenken.

Vertrauen setze ich weiterhin in unsere Presse, die ich herzlich begrüße. Vielen Dank gerade auch dem Main Echo und dem Funkhaus Aschaffenburg für die gute Zusammenarbeit, die ich Ihnen auch künftig anbiete wie ich Ihnen, meine geschätzten Damen und Herren, weiterhin anbiete: Offen Türen, ein offenes Ohr und offene Worte.

Auch die bislang durchgeführten Versammlungen werden wir 2017 in der bekannten Form beibehalten. Denn gerade für eine erfolgreiche Stadtentwicklung bleibt es unverzichtbar, sich regelmäßig auszutauschen und Rückmeldungen für das eigene Handeln einzuholen.

Eine Rückmeldung, die ich Ihnen zu mir und meiner Arbeit auch dieses Jahr wieder geben kann: Meine Freude und Begeisterung für meine Arbeit hält an, was u.a. untrennbar verbunden ist mit dem beispielhaften Zusammenhalt und der guten Stimmung in unserer Stadt, dem großen Ehrenamt und den vielen Menschen, die sich auch in meinem Haus immer wieder mit kreativen Ideen und Vorschlägen einbringen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Ihnen allen danke ich für Ihre erneut so wertschätzende wie geduldige Aufmerksamkeit, und darf Sie sogleich zum Umtrunk einladen, insbesondere auf ein Glas Weißburgunder, Jahrgang 2015 Goldmedaille, auf das ich Sie umso freigiebiger einlade, da uns das Weingut Maria und Armin Heilmann für heute Abend 33 Flaschen davon gestiftet hat aus Freude darüber, dass sie bei der Fränkischen Weingala in Würzburg für diesen Wein 2016 mit dem „Landkreisehrenpreis“ ausgezeichnet wurden, so dass sie uns nun an ihrer Freude auch schmackhaft teilhaben lassen wollen. Liebe Maria, lieber Armin, herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für diese geschmackvolle Ehrengabe!

Mit seinem Gedicht „Mein Alzenau!“, abgedruckt auf einer städtischen Einladung aus dem Jahr 1952 zur „Heimatfestwoche (…) mit Uraufführung der Burgfestspiele“ aus Anlass der Stadtrechteverleihung widmete der in Alzenau wirkende Lehrer Gustav Bader unserer Stadt folgende poetische Ehrengabe, die ich Ihnen gerne noch zu Gehör bringen möchte:

Alzenau im Kranz der Wälder,
in den Fluren gold’nem Meer.

Über deine Häuser,
Felderwacht die Burg in alter Wehr.

Durch die Straßen, deine Gassen
sahst du tausend Jahre geh’n.
Sahst die alte Zeit verblassen
und manch‘ neue aufersteh’n.

Freud‘ erlebst du, Ergötzen;
doch auch manchen Schicksalsschlag.
Und begingst auf deinen Plätzen
manchen festlich frohen Tag.

Hier stets blühte und erstarkte
Handwerkskunst und Bauernfleiß.
Und wie einst auf deinem Markte,
tagt noch jetzt der ganze Kreis.

Was vor vielen hundert Jahren
Ruprechts Königswort versprach:
Rechte dir gegeben waren
werden wahr mit diesem Tag.

Heut‘, da du zur Stadt erhoben,
alles was hier Heimat hat,
bittet d’rum den Herrgott droben:
Schütze unsre Heimatstadt!

Schütze nicht nur unsere Heimatstadt, sondern uns alle, erhalte uns dabei die Freude am Engagement für andere, denn wie eine deutsche Weisheit zutreffend feststellt: „Je mehr Freude wir anderen Menschen machen, desto mehr Freude kehrt ins eigene Herz zurück!“

Und damit kehre ich nun zurück zu Ihnen, in die mir so freundlich und wohlwollend lauschende Gästeschar und überlasse die Bühne nun dem, dem Sie nach 66 Jahren Stadterhebung gebührt und darf somit schließen mit den Worten mit denen ich begonnen habe:

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an! Mit 66 Jahren da hat man Spaß daran! Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss! Mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss!“

-Es gilt das gesprochene Wort-

Kontakt

Stephan Noll
Erster Bürgermeister
Hanauer Straße 1
63755 Alzenau

Telefon06023 502-101
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