Jubiläum "200 Jahre bayerisch"
"Vivat es lebe unser geliebter König" - mit diesen Worten beginnt der Beitrag von Walter Scharwies im Heimatjahrbuch 2016 über den Wechsel des früheren Amtes Alzenau zur bayerischen Krone von 200 Jahren. So wurde am 14. April 1816 mit Unterzeichnung des Müncher Vertrags zwischen Bayern und Österreich die Zugehörigkeit des damals hessisch-darmstädtischen Amtes Alzenau zum damaligen Königreich Bayern besiegelt.
Im Juli 1816 ging auf der Burg Alzenau ein Brief aus Darmstadt, datiert vom 12. Juli 1816 mit folgendem Wortlaut ein: "Von seiner Königl. Hoheit dem Großherzog bin ich allergnädigst bevollmächtigt, die Real-Übergabe der von Höchstdemselben an die Krone Baiern abgetretenen Aemter Amorbach, Miltenberg, Kleinheubach und Alzenau, an den Königlich baierischen Herrn Bevollmächtigten, den königlichen Landes-Directions Vice-Präsidenten Freyherrn von Zurhein zu bewirken. [...] so lade ich den Großherzogl. Amtmann Dittmann und Amtsschreiber Münnich zu Alzenau andurch vor, dieser Handlung beizuwohnen und sich des Ends am 17ten um 10 Uhr Morgens in Miltenberg einzufinden." (Walter Scharwies, Unser Kahlgrund 2016, S. 33f.)
Ein Festakt blieb aus, als Dittmann und Münnich am 17. Juli 1816 zur formellen Übergabe nach Miltenberg reisten. „Mit acht bayerischen Staatswappen im Gepäck trat der „königlich provisorische“ Alzenauer „Landrat“ die Heimreise […] an mit der Weisung, solche an den öffentlichen Gebäuden, Thoren und an den Grenzortschaften gegen das Ausland“ anzuheften“. In der Folge wurden die Wappen u. a. an „das hiesige Amtshaus“, also an die Burg sowie an ausgewählten Stellen der Gemarkungsgrenzen und „den Waldwegen nach Ober- und Niederrodenbach“ angebracht.