Naturschutzgebiet Alzenauer Sande
Lange Zeit galten Sandmagerrasen als unansehnliches, wertloses Ödland. Große Flächen wurden als Siedlungs-, Industrie- oder Gewerbegebiete ausgewiesen. Andere Flächen wurden für landwirtschaftliche Intensivkulturen (z. B. Spargel) genutzt oder aufgeforstet. Schließlich wurden weitere Flächen durch den Sandabbau zerstört.
Alle diese Maßnahmen führten dazu, dass es bayernweit keinen einzigen größeren gesicherten Bestand an Sandmagerrasen, sondern nur noch Reliktflächengibt. In Alzenau bedeckten die Flugsande einmal eine Fläche von 2.500 ha nördlich und südlich der Kahl. Erst 1823 gelang es, die Flugsande mit Kiefern aufzuforsten. Dadurch wurde eine Bedrohung der landwirtschaftlich genutzten Flächen und der Stadt durch die Wanderdünen abgewendet.
Auf den Restflächen finden aber noch zahlreiche bedrohte Arten einen Lebensraum. Um das Überleben dieser Arten langfristig zu sichern, wurden zwei Flächen zu Naturdenkmälern erklärt. Gleichzeitig wurde mit Pflegemaßnahmen begonnen, um wieder Ausbreitungsmöglichkeiten für Tiere und Pflanzen zu schaffen.
Die Bewohner der Sandmagerrasen benötigen offene, besonnte Sandflächen und sehr mageren Boden. Deshalb wurde zunächst begonnen, nährstoffhaltigen Boden, der sich über den Sanden abgelegt hatte, abzutragen und so wieder geeigneten Lebensraum zu schaffen. Das geschah zum Teil in Handarbeit, wobei auch Vereine und Schulklassen die Arbeiten unterstützten. Auf anderen Flächen konnten Radlader und Bagger eingesetzt werden, um den Oberboden abzuschieben.
Innerhalb des Unterwaldes wurden auf einzelnen Sanddünen auch Kiefern gefällt. Dadurch wurde eine stärkere Sonneneinstrahlung erreicht. Gleichzeitig musste die Nadelstreu entfernt werden, um wieder freie Sandflächen zu erhalten.
Vegetation
Die Vegetation der Sandmagerrasen wird von unterschiedlichen Pflanzengemeinschaften gebildet. Bei den Alzenauer Standorten überwiegt die Silbergrasflur.
Kennart ist das Silbergras (Corynephorus canescens). Dazu kommen Begleitarten wie Berg-Sandrapunzel (Jasione montana), Sand-Thymian (Thymus serpyllum), kleines Filzkraut (Filago minima) und Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis). Außer der Sand-Rapunzel sind alle diese Pflanzen in der „Roten Liste Bayern“ als gefährdet eingestuft.
Alle diese Pflanzen können auf Dauer nur existieren, wenn ihnen nährstoffarme, lockere Sandböden zur Verfügung stehen. Das gleiche gilt für die Tierwelt der Magerrasen.
Tierwelt der Sandrasen
Der Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) ist nur in Gebieten mit hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung vertreten. Nur dort kann sich der schnell laufende Räuber voll entfalten.
Erfolge der Pflegemaßnahmen
Pufferzone